Bei allen Chancen, die soziale Netzwerke wie TikTok bieten, um Inhalte effektiv zu vermitteln: Es braucht auch klare Grenzen sowie Maßnahmen, um den Datenschutz sicherzustellen. Zum einen sollten Maßnahmen getroffen werden, die die Ablenkung durch die Plattform minimieren. Dafür eignen sich feste Zeiten im Unterricht, in denen mit dem Smartphone und sozialen Netzwerken gearbeitet werden darf. In den anderen Phasen kann die Nutzung untersagt werden. Die Nutzung beschränkt sich dann auf die konkrete Erfüllung der Aufgabe und trägt dazu bei, dass die Schüler*innen konzentriert bleiben. Ein komplettes Verbot ist dabei meist kontraproduktiv, denn: Die digitale und analoge Welt sind für Jugendliche als Kommunikationsraum kaum voneinander zu trennen. Sie sind mit Netzwerken aufgewachsen, die ihnen den Austausch ermöglichen und in denen sie sich ausdrücken können. Ein Verbot in der Schule wird sie nicht davon abhalten, diesen für sie so wichtigen Raum trotzdem zu nutzen. Gleichzeitig kann ein offenerer Umgang mit sozialen Medien im schulischen Kontext Möglichkeiten eröffnen, um über problematische Inhalte wie Desinformation auf den Plattform in den Austausch zu treten und Fronten aufzubrechen, die bei Verboten einer für sie so wichtigen Plattform entstehen können. Außerdem ist es zwingend notwendig, die richtigen Datenschutz-Einstellungen zu treffen bevor die Schüler*innen TikTok im Klassenzimmer nutzen dürfen. Die App ermöglicht es zum einen einzustellen, welche anderen Nutzer*innen die Inhalte sehen dürfen und zum anderen auch etwa Funktionen wie Zeitlimits in der Nutzung. Auch können Nutzer*innen die Kommentare einschränken oder abschalten, sofern das gewünscht ist. In jedem Fall ist eine Absprache mit der Schulleitung und ggf. der Elternschaft ratsam, bevor die Smartphones zum Einsatz kommen, um eventuelle Risiken einzuschätzen und abfedern zu können. Sind alle offenen Datenschutzfragen geklärt, so steht einem effektiven Lernen mit TikTok nichts mehr im Wege.
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