Einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zufolge erreichen CDU und CSU 25 Prozent in der Sonntagsfrage – das heißt, 25 Prozent würden dieser Parteien wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Dicht gefolgt sind sie von der AfD, die auf satte 20 Prozent kommt. Damit ist die Rechtsaußen-Partei auf einem historischen Umfragehoch. Die Auswirkungen der Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, Energiekrise und Inflation bilden den Nährboden für Populist*innen, die diese Themen ansprechen, den Umgang damit kritisieren, Ängste schüren und so Sympathiepunkte bei bestimmten Wähler*innen-Gruppen sammeln. Aber wie erreichen sie ihre Wähler*innen und adressieren tagesaktuelle Themen? Vor allem über soziale Netzwerke, die den Kern ihrer Kommunikationsstrategie bilden. Besonders auf einer Plattform ist die AfD deutlich aktiver und reichweitenstärker vertreten als alle andere Parteien: Auf TikTok.
Die AfD hat mit 200.100 deutlich die meisten Follower bei TikTok, und ihre 3,3 Millionen Likes sind auch die Spitze der Aufmerksamkeit. Es folgt die CSU mit 126.300 Followern, die SPD mit 79.500 Followern, die FDP mit 33.800 Followern und die Linke mit 21.500 Followern. Die CDU und die Grünen sind auf TikTok nicht aktiv. Gerade Letzteres ist bezeichnend für die unterschiedlichen Strategien der Parteien. Die AfD mobilisiert nicht nur ihre Wähler*innen und gewinnt neue potenzielle Wähler*innen hinzu, sondern ihr gelingt es auch die Grünen als erkennbares und willkommenes Feindbild zu stilisieren. Ein Bild, das auf der Plattform auch seitens der CSU gezeichnet wird. So haben die Grünen als Regierungspartei, diesen Narrativen auf dem am schnellsten wachsenden sozialen Medium als Partei nichts entgegenzusetzen, da sie schlichtweg nicht präsent sind.
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