Viele Jugendliche nehmen an den Livestreams Hornauers teil, weil sie sich über den skurrilen „König“ lustig machen wollen. Wenn sie mit ihm tanzen, werden sie allerdings von Hornauer nicht nur im TAM-Dance angeleitet, sondern oft auch von ihm beschimpft, als fett bezeichnet oder manipuliert, so dass die Mädchen etwa Film-Positionen auswählen sollen, die ihren Körper oder ihr Gesicht besonders zur Schau stellen. Außerdem verdient Hornauer durch seine Livestreams und die geschenkten „Diamanten“ reales Geld auf der Plattform. Wer ein wahnhaftes, verschwörungsideologisches Weltbild nicht unterstützen möchte, sollte Hornauers Videos nicht ansehen, teilen – und erst recht nicht mit ihm tanzen.
Vorsicht aber auch: Einige User machen bereits Videos vor Thomas Hornauers Haus, kommentiert wird dies mit Anspielung auf den „Drachenlord“ mit „Wird das unsere neue Drachenschanze?“ (so bezeichneten die Hater des „Drachenlords“ Rainer Winkler seine Wohnung, zu der sie über Jahre fuhren, um ihn zu provozieren und zu quälen). Diese Formen von digitaler Selbstjustiz sind kein adäquater Umgang mit Menschen – auch nicht mit Menschen, die selbst problematische Inhalte erstellen - und können extreme Konsequenzen haben. Solange Plattformen diese Videos nicht finden und löschen, müssen wir dafür das Bewusstsein bei den Jugendlichen wecken, dass Hassaufrufe – auch gegen problematische Medienmacher – die Probleme nicht lösen, sondern verschärfen.
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